Berufsverbote in Niedersachsen
„Wir planen eine Ausstellung“. Mit dem Satz beginnt eine Anfrage. Damit sollen die ersten Ergebnisse eines Forschungsprojektes einer möglichst breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Es geht um den Radikalenerlass aus den Jahren 1972 bis 1990 in Niedersachsen und vor allem um die Folgen für die Betroffenen.
Wir fragen nach Zielgruppen, nach dem gewünschten Verbreitungsgrad, danach, ob das Projekt bald zum Abschluss kommt oder möglicherweise sich in den Jahren noch weiter etwas entwickeln wird. Im Laufe des Gespräches stellt sich heraus, dass eine Gruppe von Betroffenen der Berufsverbote bereits selbst eine kleine Wanderausstellung entwickelt hat. Sie tourt gerade durch Niedersachsen.
Nach zehn Minuten war klar. Es wird keine Ausstellung. Eine Publikation für eine möglichst weite Verbreitung, die verschickt werden kann, ist das geeignete Medium. Und eine Website, die aufmerksam macht, ohne Barrieren, zur Diskussion in Schulen stets bereitsteht, wäre ergänzend genau das richtige.
Kurze Zeit später bewerben wir uns um die Mitwirkung an dem Projekt und an der Gestaltung der Publikation. Wir erhalten den Zuschlag. Es beginnt die Zusammenarbeit. Die Flut von Material muss gesichtet und ausgewertet werden. Wie können tausende von mit Schreibmaschine beschriebenen Blätter visualisiert werden? Vorgänge, Fälle, hinter denen Schicksale stecken?
Das Buch wird innerhalb nur weniger Monate vergriffen sein. Und ist Thema. Ein Landtag hat sich der Geschichte gestellt, das ist neu. Und eine Publikation macht durch die sehr klare und starke graphische Sprache auf die Inhalte aufmerksam. Bis heute rufen bei uns Interessenten an und bitten um ein Exemplar. Tut mir leid: vergriffen.
Martina Scheitenberger über eine Ausstellung, die zum Buch wurde
Leistungen
Konzept (Mitentwicklung)
Graphik
Webdesign





